Die „Wohnen & Interieur 2015“ – ein Rückblick

Eben ging Österreichs führende Einrichtungsmesse, die „Wohnen und Interieur“ zu Ende. Wir waren mit dem bislang größten ITW Messestand vertreten und blicken auf eine durchaus erfolgreiche Messewoche zurück. Dennoch sind einige kritische Betrachtungen durchaus angebracht. Die Teilnahme an einer Messe bedeutet für die Aussteller ja immer auch Aufwand, sowohl personell als auch finanziell und letztendlich auch logistisch. Zeit also für einen durchaus auch kritischen Rückblick.

Was waren die erkennbaren Trends in diesem Jahr?

Wie sich zeigt, ist der Megatrend „Küchen“ ungebrochen. Dem wurde heuer erstmals durch eine eigene „Kocharena“ Rechnung getragen, mit großen Programm und prominenten Köchen. Einerseits ist dies natürlich ein Publikumsmagnet von dem alle Aussteller profitieren, andererseits kann ein Bettenhersteller natürlich schwer mit Starköchen, gratis Verkostungen und Weinproben konkurrieren. Auffallend war dann auch die einigermaßen „offensive“ Kundenakquise bei einigen Küchenanbietern. Dafür wurden eigens engagierte Messeverkäufer eingesetzt, deren Vorgaben sich scheinbar mehr an verkauften Laufmetern als in eingehender Kundenberatung orientieren. Es bleibt zu hoffen, dass diese Verkaufsmethoden dem Ruf der Messe nicht langfristig schaden.

Ein weiterer, sich abzeichnender Trend freut uns als Gesamtanbieter rund ums Thema Schlafen da natürlich mehr: Der Wunsch, sich in den eigenen vier Wänden wirklich wohl zu fühlen ist deutlich am Vormarsch. Die Zeit der durchdesignten, nüchternen Einrichtungen scheint langsam abzulaufen, Kunden wollen mehr Wärme und ein „heimeliges“ Wohngefühl. Bleibt zu hoffen, dass dieser Trend sich in den heimischen Schlafzimmern durchsetzt, schließlich verbringen wir alle sehr viel Zeit in diesen Räumen. Der Weg vom rein funktionalen Schlafraum hin zu einem privaten Rückzugsgebiet scheint für Österreichs Schlafzimmer aber bereits heuer vorgegeben.

Was war neu auf der Messe selbst?

Neben der bereits erwähnten Kocharena waren es vor allem die neuen Öffnungszeiten, die sehr gut angenommen wurden. Für Berufstätige bedeuten diese, sich nicht extra einen freien Tag nehmen zu müssen, um dem Wochenendansturm zu entgehen. Allerdings schienen nicht alle Besucher über die geänderten Öffnungszeiten Bescheid zu wissen, schade dass man sie am Vormittag dann wirklich nicht eingelassen hat. Die Aussteller waren ja da. Hier hätte die Kommunikation durchaus besser sein können. Und damit sind wir auch schon beim nächsten Thema: Mir ist unverständlich, warum ein ORF Team genau zu jener Zeit filmt, in der die Messe besucherleer ist. Und warum allgemein so wenig Medienecho bestand. Wie sich zeigte, war der ORF Beitrag eine Impuls für die Publikumsbeteiligung, nach den ersten eher mauen Tagen stieg die Besucherzahl danach spürbar. Ganz generell wären mehr Medienberichte, attraktivere Plakate und für Kunden, die von Außerhalb anreisen, Packages mit anderen Einrichtungen wie Museen oder Musicals vielleicht ein Weg, um zukünftig mehr Besucher auf die Messe zu bringen.

Mein persönliches Highlight?

Neben einigen Ausstellern der UnikateWelt hat mir vor allem eine junge Truppe gefallen, die sich unter dem Dachnamen „die Wohnviertler“ zusammengetan hat. Auf ihrem großzügigen Stand vermischten sich die Angebote der teilnehmenden Firmen zu einem attraktiven Mix, ohne Konkurrenzgedanken und sehr engagiert stand ganzheitliche Kundenberatung im Fokus. Mir hat dieser gemeinschaftliche Gedanken sehr gefallen: wenn „Kleine“ sich zusammentun, können sie durchaus „Größe“ beweisen. Wer weiß, vielleicht ist das ein Weg, um zukünftig den Kunden wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Und vielleicht ist ITW im nächsten Jahr auch mit von der Partie. Denn trotz all der angesprochenen Dinge: Teilnehmen werden wir auf der nächsten Wohnen & Interieur ganz sicher wieder.

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